Mauern überwinden: Lizzie Doron aus Israel wird Friedrich Dürrenmatt Gastprofessorin in Bern
Als zwölfte «Friedrich Dürrenmatt Gastprofessorin für Weltliteratur» unterrichtet die israelische Schriftstellerin Lizzie Doron im Herbstsemester 2019 an der Universität Bern. Ihr wöchentliches Seminar trägt den Titel «Breaking the Walls».
Lizzie Doron lebte in einem Kibbuz, bevor sie Sprachwissenschaft studierte und Schriftstellerin wurde. Als Angehörige der «Zweiten Generation» von Nachfahren der Holocaust-Überlebenden verwebt sie in ihren Büchern persönliche mit fiktionaler Geschichte. 1998 erschien ihr autobiographischer Debütroman Warum bist Du nicht vor dem Krieg gekommen? (dt. 2004), der in Israel zur Schullektüre wurde. Es folgten Ruhige Zeiten (dt. 2005), Der Anfang von etwas Schönem (dt. 2007), Es war einmal eine Familie (dt. 2009) und Das Schweigen meiner Mutter (dt. 2011).
Palästina-Konflikt thematisieren
Mit Who the Fuck is Kafka (2015) und Sweet Occupation (2017) machte Doron den Palästina-Konflikt zum Gegenstand ihres Erzählens. In ihren dokumentarischen Romanen berichtet sie von Begegnungen mit Aktivistinnen und Aktivisten und der Freundschaft zu einem muslimischen Journalisten. Doron wurde in Israel als Verräterin angefeindet und zugleich für ihren literarischen Brückenschlag ausgezeichnet.
Mit Literatur Tabus brechen
Das Herbstsemester 2019 verbringt Lizzie Doron in der Schweiz, um als Friedrich Dürrenmatt Gastprofessorin für Weltliteratur an der Universität Bern zu unterrichten. In einem Seminar mit dem Titel «Breaking the Walls» wird sie mit ihren Studierenden Werke von Autorinnen und Autoren besprechen, die durch ihre Literatur Tabus brechen, den interkulturellen Dialog fördern und sozialen sowie politischen Wandel befördern. Neben der Arbeit an der Universität wird Lizzie Doron schweizweit an Workshops, Lesungen und Diskussionen teilnehmen. Das wöchentliche Seminar «Breaking the Walls» (in englischer Sprache) beginnt am 18. September 2019 um 14 Uhr an der Universität Bern.