Joanna Bator ist 1968 in Wałbrzych, Polen geboren. Sie studierte in Warschau Kulturwissenschaften und Philosophie und wurde dort mit einer Arbeit über Feminismus, Postmoderne und Psychoanalyse promoviert. Als Dozentin für Philosophie war sie an verschiedenen Hochschulen (Warschau, New York, London, Tokio) tätig und hat Artikel und Essays in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht, darunter Tygodnik Powszechny, National Geographic und Voyage. Die Erfahrungen ihres langjährigen Aufenthalts in Japan schrieb sie in Japoński wachlarz (dt. Japanisicher Fächer) nieder. Seit 2011 konzentriert sie sich ganz auf ihre schriftstellerische Tätigkeit. Ihre literarischen Werke prägen ungewöhnliche Frauenfiguren. So trägt ihr Erstling von 2002 auch den programmatischen Titel Kobieta (dt. Eine Frau). Der literarische Durchbruch gelang ihr mit dem in Japan verfassten, autofiktionalen Roman Sandberg, der von der Kritik begeistert aufgenommen wurde. Der folgende Roman Wolkenfern knüpft an diese Generationen-geschichte in einer post-kommunistischen Plattenbausiedlung an und spinnt sie über die polnische Provinz hinaus in ferne Welten und Zeiten. 2013 erhielt sie den wichtigsten polnischen Literaturpreis, die Nike, für Ciemno, prawie noc (dt. Dunkel, fast schon Nacht), 2014 den Spycher Literaturpreis Leuk (CH). Joanna Bator lebt in Warschau.
Joanna Bator ist eine Zauberin, sie bringt schweres Gelände zum Fliegen.
- Bernd Kempker, WDR3