Fernando Pérez Valdés ist einer der international bedeutendsten Filmemacher Kubas. 1944 in Havanna geboren, begann er bereits 1962 während seines Studiums als Produktionsassistent und Übersetzer im kubanischen Filminstitut ICAIC (Instituto Cubano del Arte e Industria Cinematográficos) zu arbeiten. Pérez schrieb Filmkritiken unter anderem für die Filmzeitschrift Cine Cubano, leitete Kinodebatten und schloss 1970 sein Sprach- und Literaturstudium an der Universität von Havanna ab. Im Anschluss arbeitete er als Regieassistent und nebenbei als Russischlehrer. Zwischen 1974–1984 drehte Pérez über 20 Dokumentarfilme und Wochenschauen, unter anderem Camilo (1982) über Camilo Cienfuegos und Omara (1983) über Omara Portuondo, bevor er 1987 seinen ersten Spielfilm Gefährliches Leben (Clandestinos) realisierte. Danach drehte er Hello Hemingway (1990) und Madagaskar (1994).
Seine beiden folgenden Filme Das Leben, ein Pfeifen (La vida es silbar) von 1998 und Suite Habana von 2003 zählen zu den Meilensteinen des kubanischen Kinos und erhielten zahlreiche Preise, so unter anderem den Spezialpreis der Jury beim Sundance Film Festival, den SIGNIS Award beim San Sebastián International Film Festival, den von der Spanischen Filmakademie verliehenen Goya Award sowie den Preis der C.I.C.A.E. (Confédération Internationale des Cinémas d’Art et d’Essai, Internationaler Verband der Filmkunsttheater) im Forum des Internationalen Films der Berlinale.
2007 drehte er Madrigal, der René Clair gewidmet ist. Mit José Martì, El Ojo del Canario, einem Film über den kubanischen Freiheitskämpfer José Martí, gelang ihm 2010 erneut internationale Anerkennung.
2014 führte er erstmals Regie für ein Musikvideo: Er illustrierte das Lied Canción fácil der Komponistin Marta Valdés, gesungen von Haydée Milanés.[1]
Neben den Auszeichnungen, die er für seine Tätigkeit als Regisseur und Drehbuchautor erhielt, wurde Fernando Pérez 1982 mit dem Premio Casa de las Américas für sein Buch „Corresponsales de guerra“ geehrt, in dem er den Kampf junger Cineasten gegen das Somoza-Regime in Nicaragua beschreibt. Fernando Pérez war von 1993 bis 1995 Akademischer Direktor der Internationalen Hochschule für Film und Fernsehen (span.: Escuela Internacional de Cine y Televisión, EICTV) in San Antonio de los Baños. Darüber hinaus unterrichtete er als Professor für Filmgeschichte an der Universidad de la Habana. Im Wintersemester 2006/2007 war Pérez als Samuel-Fischer-Gastprofessor am Peter-Szondi-Institut der Freien Universität Berlin tätig.
Er ist verheiratet mit der deutschen Filmregisseurin Claudia von Alemann und lebt in Havanna.